Grußwort an die Delegierten der Landesverbandstagung NRW 2015

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

als Vorsitzender des BDB in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis freue ich mich sehr, Sie zur diesjährigen Landesverbandstagung im November einladen zu dürfen.

Nachdem der BDB zuletzt in den 1970er Jahren hier eine Landestagung abhielt, war es sicherlich auch einmal wieder an der Zeit, an den Rhein zu laden.

 

Architektur, Städtebau und Stadtplanung sind wichtige Faktoren für eine lebendige Kultur und ein gelingendes soziales Miteinander. Häuser, Straßen, Flächen, Hallen – wir finden sie schön oder auch nicht so schön. Immer  jedoch prägen sie unser Umfeld, unseren Lebensraum. Die Köln-Bonner Region ist attraktiv, die Bevölkerungszahl wächst seit Jahren und die wirtschaftlichen Aussichten bleiben gut. Die Dynamik hat aber auch ihre Kehrseite: Sie geht einher mit baulicher Verdichtung, Flächenversiegelung und Verkehrszuwachs. Probleme, deren Lösung starke Berufsverbände braucht und ein Miteinander der Akteure. Hier ist ganz besonders unser Verband der Architekten und Ingenieure dabei gefragt, Antworten zu suchen, Lösungen zu bieten und politischen Entscheidungen kompetent zur Seite zu stehen – aber auch, wo nötig, dazu beizutragen, falsch eingeschlagene Wege zu verlassen. Selbstverliebt, wie wir Rheinländer nun mal sind, glauben wir, dass für diese Aufgaben gerade hier ein guter Ort ist, um die Geschicke unseres Berufsverbandes zu besprechen und zu gestalten.

 

Die Bonner Stadtgeschichte ist geprägt von rheinländischem Pragmatismus, mit einem gesunden Hang zum Optimismus. Unser Tagungshotel, das „Hilton“ steht an der Stelle der ehemaligen Synagoge, an die am Rheinufer ein Mahnmal erinnert. Hier war eigentlich die historische Altstadt. Diese wurde nach dem Krieg aufgeschüttet, damit der Rhein nicht so oft „Guten Tag“ sagt. Die ursprünglich außerhalb der Stadtmauern gelegene Innere Nordstadt benannten findige Ladeninhaber einfach nach dem Volksmund in „Altstadt“ um und locken heute zahlreiche Touristen zum Kirschblütenfest. Das Brückenmännchen haben wir aber trotzdem immer wieder an die nach Kennedy benannte Brücke gehängt, ein alter Zwist mit Beuel um die ursprünglichen Baukosten. Bonn sieht sich gerne als Stadt mit internationalem Flair und hat gleichzeitig an vielen Ecken gemütlichen Dorfcharakter. Eine Stadt zum Verweilen und mit positiver Tagungsatmosphäre mit ihrem herrlichen Blick auf den die Stadt prägenden Rhein.

 

Wir laden Sie auch herzlich dazu ein, an unserem Begleitprogramm teilzunehmen. Die Geschichte einer Stadt kann man auch immer an ihren Bauten erkennen. Da wir heute das alte Römerkastell nicht mehr besuchen können, wollen wir mit einer Führung durch den Bundeskanzlerbungalow auf die jüngere, aber für das heutige Bonn sehr prägende Geschichte verweisen. Bei gutem Wetter wird der Spaziergang zu unserem Tagungshaus zurück einige prägnante Beispiele der Bonner Stadtbaukultur passieren, vom Haus der Geschichte bis zum Kurfürstlichen Schloss, der heutigen Universität.

 

Der BDB wurde für den Bonner Raum schon 1951 gegründet. Ein Zitat eines Präsidiumsmitgliedes zum 10jährigen Bestehen ist uns erhalten geblieben:

„Wenn’s schief geht, sind die Geschäftsführer schuld, wenn’s geklappt hat, hängen wir uns die Federn an’n Hut“.

 

Ich möchte diese Stelle nutzen, um unserer Geschäftsstelle in Düsseldorf für ihr Engagement und ihren Einsatz zu danken. Wenn hier etwas klappt, dann nur dank ihrer hervorragenden Arbeit.

 

Wir freuen uns auf den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen und hoffen, dass wir Sie zu einer zahlreichen Teilnahme ermuntern können.

 

Dipl. Ing. (FH) Thomas Gramlich
1. Vorsitzender des BDB Bonn-Rhein-Sieg